Die mittlerweile zur Tradition gewordene Neapelfahrt des Lateinkurses der G12 fand auch in diesem Jahr statt. Die Gruppe wurde durch die Schülerinnen und Schüler ergänzt, die weder Latein noch Französisch als zweite Fremdsprache haben. Organisiert und begleitet wurde die Reise von Frau Pöhlmann als Lehrerin des Lateinkurses sowie von Frau Oppel als Tutorin der G12b.
Nach unserer Ankunft am Flughafen Neapels machten wir uns mit dem Bus auf in Richtung Innenstadt, in der unsere Unterkunft in einem typisch neapolitanischen Innenhof lag. Auf dem Weg dorthin ließen wir die ersten Eindrücke der drittgrößten Stadt Italiens auf uns wirken. Nachdem wir unsere Unterkunft bezogen hatten und uns in den sehr schmalen und von hupenden Autos dominierten Gässchen ein wenig orientiert hatten, genossen wir unsere erste – wie sich später heraus stellen sollte allerdings keineswegs letzte – neapolitanische Pizza der Studienfahrt!
Am nächsten Tag stand ein umfangreicher Stadtrundgang mit von uns Schülern vorbereiteten Präsentationen zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten auf dem Programm. Den Anfang des Rundgangs durch die Hauptstadt der süditalienischen Region „Kampanien“ markierte der barocke Dom, in dem regelmäßig eine Blutverflüssigung des getrockneten Blutes des Schutzpatrons der Stadt den Bewohnern Glück bringen soll. Neben den Sehenswürdigkeiten im Sonnenlicht besichtigten wir auch Napoli Sotterranea, die Unterwelt Neapels, ein unterirdisches Gangsystem, das den Römern zur Wasserversorgung, später als Müllhalde und im Zweiten Weltkrieg als Bunker diente. Weiter führte uns der Stadtrundgang durch verschiedene Viertel bis zur Küste, wo wir mit der Besichtigung des Castel dell`Ovo, der Stadtfestung endeten.
Den folgenden Tag begannen wir früh, denn auf dem Plan stand die römische Ausgrabungsstätte Pompeji, eine der größten weltweit sowie die Begehung des Vesuvs, des Vulkans, der die Stadt Pompeji 79 nach Christus verschüttet hatte. Wie bereits am Vortag in Neapel wurde auch die Führung durch Pompeji von Schülern übernommen. Besonders beeindruckend war es zu sehen, wie fortschrittlich die Römer zu jener Zeit gelebt haben und wie viel wir in unseren Städten später übernommen haben. Nach der Besichtigung Pompejis auf den Spuren der Römer machten wir uns auf, um die Stätte aus der Perspektive des Vulkans zu bestaunen. Auf dem Vulkan angekommen bot sich uns ein atemberaubender Blick in die Caldera des 1944 zuletzt ausgebrochenen Vulkans und eine wunderschöne Aussicht auf den Golf von Neapel. Wir erhaschten einen Blick auf die im Golf liegende Insel Procida, die wir am Ende der Woche noch besuchen und deren Strand wir testen würden.
Tags drauf gingen wir in das Archäologische Museum, um uns die Mosaike und Fresken, die zu Konservierungszwecken aus der Stätte Pompeji entfernt wurden, anzugucken. Wer auch nach teils weltbekannten Steinmetzarbeiten aus dem alten Rom nicht genug Kunst gesehen hatte, konnte noch eine Kunstausstellung mit Gemälden nach dem italienischen Künstler Michelangelo Merisi da Caravaggio besuchen. Den Abend ließen wir in Kleingruppen in der Stadt oder in der Unterkunft bei einer Runde Stadt-Land-Fluss ausklingen.
Das Pizzakonto von den meisten von uns lag gegen Ende der Woche vermutlich bereits im hohen zweistelligen Bereich weshalb es ein Wunder war, dass die Fähre auf die Insel Procida nicht unterging. Doch anscheinend ist die italienische Bootkunst darauf ausgelegt. Auf der ursprünglichen Fischer- und Seefahrerinsel angekommen erklommen wir durch die kleinen Gässchen den höchsten Punkt der Insel und nutzten den überaus fotogenen Blick auf die bunten Häuser und den Fischerhafen für ein paar Fotos. Nach dieser Anstrengung in der Mittagshitze der süditalienischen Frühlingssonne freuten wir uns alle auf ein paar Stunden am Strand. Den letzten Abend verbrachten wir bei gutem, italienischem Essen in Neapel.
Wir blicken zurück auf eine sehr schöne und abwechslungsreiche Woche, in der wir alle viel Spaß miteinander hatten. Ein großes Dankeschön an Frau Oppel und Frau Pöhlmann für die Organisation und die lehrreiche Woche in Neapel!
