Kulturelle Teilhabe ist keine Einbahnstraße. Dennoch wird Inklusion häufig nur von einer Seite ausgehend gedacht. Dies will ein Kooperationsprojekt zwischen dem Bildungs- und Beratungszentrum für Hörgeschädigte in Stegen (BBZ) und dem Museum für Neue Kunst (MNK) ändern.
Das Museum benötigt die Sichtweise von hörbeeinträchtigen Menschen, um dieses inklusiv neu zu denken und es zu einem zugänglichen Ort zu machen. Ein Ort für alle, der alle Facetten des Lebens zeigt. Das inklusive Museum soll keine Utopie sein, sondern ein Ziel, dem wir uns langsam aber mit Bestimmtheit und Engagement annähern.
Gesichter, Gesten und Gebärden
Unter dem Motto „Gemeinsam Umdenken“ besuchten Schüler*innen der 10. Klasse des BBZ die Ausstellung „Köpfe – maskiert, verwandelt“ und verarbeiteten ihre ganz persönlichen Eindrücke. Ganz unvoreingenommen begegneten sie den Kunstwerken und diskutierten, welche Emotionen in den Werken zu sehen sind und welche Gefühle und Gedanken bei Ihnen ausgelöst werden.
Dabei wurde immer wieder die Mimik der dargestellten Personen interpretiert. Setzen wir in unserer Kommunikation nicht auch täglich Mimik und Gesten ein? In der Lautsprache laufen sie als zweite Ebene mit, aber wie ist dies in der Gebärdensprache? Die Schüler*innen setzen sich in ihrem Alltag mit beiden Sprachen auseinander:
Einige von ihnen haben Hörgeräte oder Cochlear-Implantante und sind teilweise selbst mit Gebärdensprache in ihrem Alltag konfrontiert. Zusammen mit dem Muttersprachler Markus Hebing haben die Schüler*innen eine Gebärde zu ihrem Lieblingswerk erarbeitet. Die Ergebnisse dieser Begegnungen wurden fotografisch festgehalten und zu den Aufnahmen freie Titel assoziiert.
Diese Kooperation wurde ermöglicht durch die Förderung im Rahmen des Förderprogramms »Weiterkommen!« des Zentrums für Kulturelle Teilhabe Baden-Württemberg (ZfKT).
